Festsitzende Zahnspangen
„Edgewise Technique“
„Straight-wire-Konzept“
„Light Arch Wire Technique“
„Tip Edge Bracket“ & Tip Edge Plus Bracket“
Die Nutzung des Straight-Arch-Konzeptes ab 1978 (Andrews) führte zu einer deutlichen Erleichterung in der kieferorthopädischen Behandlung. Es gab jedoch immer noch drei wesentliche Probleme:
- Man braucht eine starke Verankerung bei einer körperlichen Zahnbewegung.
- Bei der Ausprägung der innen/außen Wurzelneigung der Zähne (Torque) kommt es immer wieder zu ungewollten Nebenwirkungen an den Nachbarzähnen.
- Der in die Brackets einprogrammierte Torque wird nicht vollständig auf die Zähne übertragen.
Besonders der erste Punkt führte Dr. Peter Kesling (USA), der viele Jahre mit Dr. Begg zusammenarbeitete, zu der Entwicklung eines modifizierten „Straight Arch Brackets“ dem „Tip Edge Bracket“. Das 1986 eingeführte „Tip Edge Bracket“ verbindet die Vorteile der „Light Arch Wire Technique“ mit denen des „Straight-Arch-Konzeptes“. Das „Tip Edge Bracket“ lässt wie das von Dr. Begg genutzte „Ribbon Arch Bracket“ Kippungen (Tip) der Zähne zu. Die Tip-Bewegung ist jedoch auf eine Richtung beschränkt und auch das Ausmaß des Tips wird durch das Bracket limitiert. Durch diesen genialen Einfall können die Vorteile der „Begg Technique“ -> „geringer Krafteinsatz, da Kippbewegungen zugelassen werden“ mit den Vorteilen des „Straight-wire-Konzeptes“ -> „präzise Endausformung“ kombiniert werden. Die Korrektur des Tip wird bei der Behandlung mit „Tip Edge Brackets“ wie auch bei der mit „Begg-Brackets“ mit „Aufrichtefedern“ bzw. „Sidewindern“ durchgeführt. Wenn in der Endphase mit Bögen mit einem rechteckigen Querschnitt gearbeitet wird, erfolgt bei der Anwendung der „Sidewinder“ gleichzeitig zur Korrektur des Tip auch eine Korrektur des Torque (und dies vollständig bis zum programmierten Endwert).
Um das Prinzip der Aufrichtung für den Behandler als auch den Patienten zu vereinfachen, wurde im Jahre 2003 in Zusammenarbeit zwischen Dres. Peter & Chris Kesling und Dr. Richard Parkhouse (GB) das „Tip Edge Plus Bracket“ entwickelt. Zur Korrektur der zwischenzeitlich eingetretenen Kippungen der Zähne in Richtung der idealen Endposition (Korrektur des Tip und des Torque) kommen in der letzten Behandlungsphase spezielle hochelastische Arbeitsbögen in einem besonderen Teil der Brackets, dem „Deep Tunnel“, zur Anwendung. Es kann weitgehend auf die „Sidewinder“ verzichtet werden, da die Endkorrektur durch die im „Deep Tunnel“ arbeitenden Bögen erfolgt. Funktionell, optisch und hygienetechnisch ein deutlicher Vorteil für die Patienten.
Weiterführende Links:
Tip Edge Artikel Richard Parkhouse (PDF)
Tip Edge Artikel Rudi Meyer KFO Ig 2015 (PDF)
Tip Edge Artikel Rudi Meyer (PDF)
Tip Edge Medellin – Longtitudinal Comaparitive Study (PDF)